Was ist Zero Trust Security?
Jahrelang galt für die IT-Sicherheit die Annahme: Ist man erst einmal im Netzwerk, ist man vertrauenswürdig. Firewalls, VPNs und Schutzmaßnahmen an der Peripherie waren darauf ausgerichtet, Angreifer draußen zu halten. Sobald Nutzer und Geräte jedoch einmal drinnen waren, konnten sie sich frei bewegen.
Das Problem dabei: So gehen Angreifer schon lange nicht mehr vor. Sie versuchen längst nicht mehr, Tore aufzubrechen. Sie stehlen Anmeldedaten, nutzen Fehlkonfigurationen aus und marschieren einfach hinein. Und sind sie erst einmal drinnen, bewegen sie sich seitwärts, erweitern ihre Privilegien und entwenden Daten, bevor das Sicherheitsteam überhaupt bemerkt, das etwas nicht stimmt.
Darum wurde Zero Trust Security entwickelt. Dieses Konzept kennt kein „blindes Vertrauen“. Es zwingt alle Nutzer, Geräte und Anwendungen kontinuierlich nachzuweisen, dass sie auch sein dürfen, wo sie sind – ausnahmslos. Man kann sich Zero Trust als Sicherheitskontrolle an jeder Ecke vorstellen. Anstatt davon auszugehen, dass alles innerhalb des Netzwerks gesichert ist, erzwingt Zero Trust die folgenden strikten Richtlinien:
- Kein blindes Vertrauen, sondern vielmehr laufende Überprüfungen
- Zugriffsberechtigung nach dem Minimalprinzip (Nutzer und Geräte erhalten nur den Zugriff, den sie unbedingt benötigen)
- Grundsätzliche Annahme einer Datenschutzverletzung (das System geht davon aus, ein Angreifer wäre bereits im Innern).
Es geht nicht nur darum, Angreifer von draußen abzuwehren. Der Grundsatz von Zero Trust ist der Schutz Ihrer Daten vor jedem und allem – auch vor kompromittierten Nutzern, mit Malware infizierten Geräten und von Insidern ausgehenden Bedrohungen.
Funktionsweise
- Jede Anfrage (ob von einem Nutzer, einem Gerät oder einer Anwendung) wird überprüft, bevor Zugriff gewährt wird.
- Die Erteilung des Zugriffs basiert auf Identität, Gerätesicherheit, Standort, Verhalten und Risikoniveau, nicht nur auf Benutzernamen und Passwort.
- Durch Mikrosegmentierung wird sichergestellt, dass Eindringlinge sich nicht frei im Netzwerk bewegen können.
- Die Sicherheitsrichtlinien werden kontinuierlich anhand von Echtzeitauswertungen, erkannten Bedrohungen und Verhaltensanomalien angepasst.
Unterschiede zur traditionellen Sicherheit
Herkömmliche Sicherheit | Zero Trust Security |
---|---|
Schutzmaßnahmen an der Peripherie | Identitäts- und datenbasierte Sicherheit |
Vertrauen innerhalb des eigenen Netzwerks | Keinerlei Vertrauen, sondern permanente Überprüfung |
Einmalige Authentifizierung | Kontinuierliche Authentifizierung und Überwachung |
Einfacher Netzwerkzugang | Mikrosegmentierung und Zugriffsrechte nach dem Minimalprinzip |
Zero Trust ist kein Produkt, sondern ein Sicherheitskonzept
Zero Trust ist kein Tool, das man kaufen und einsetzen kann. Vielmehr ist Zero Trust ein strategisches Sicherheitskonzept, das in einer Organisation eine veränderte Denkweise in Bezug auf Zugang und Vertrauen erfordert. Es geht nicht um eine weitere Firewall oder um die Aufrüstung des VPN, sondern um die vollständige Abschaffung des impliziten Vertrauens. Jede Zugriffsanfrage, ob von einem Nutzer, einem Gerät oder einer Anwendung, muss kontinuierlich anhand von Kontext, Risiko und Notwendigkeit überprüft werden.
Die Einführung von Zero Trust bedeutet, dass Sicherheit in jede Ebene der IT-Umgebung integriert wird – Identität, Endpunkte, Netzwerke und Daten. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass sich die Richtlinien in Echtzeit anpassen. Dies ist nicht nur ein Sicherheitsmodell, sondern eine Philosophie, die davon ausgeht, dass Bedrohungen überall existieren, und dass ein Regelverstoß bereits stattgefunden hat. Organisationen, die das verstehen, verkleinern nicht nur ihre Angriffsfläche, sondern machen aus statischen Schutzmaßnahmen einen fortlaufenden, dynamischen Prozess.
Zero Trust und Datenspeicher: Das Wichtigste sichern
Im Kern geht es bei Zero Trust darum, das wertvollste Gut einer jeden Organisation zu schützen, nämlich ihre Daten. Bei Zero Trust dreht sich vieles um Nutzerzugriff, Netzwerksegmentierung und Endpunktsicherheit, doch der eigentliche Schutz muss vor allem beim Datenspeicher greifen. Schließlich infiltrieren Angreifer Systeme nicht nur um des Zugriffs willen, sondern sie haben es auf die Daten abgesehen: geistiges Eigentum, Kundendaten, Finanzinformationen und andere sensible Vermögenswerte, die für Organisationen im Mittelpunkt stehen.
Traditionelle Speicherarchitekturen funktionieren oft unter den gleichen Annahmen, die Zero Trust beseitigen möchte. Sind Nutzer oder Anwendungen erst einmal im Netzwerk, genießen sie meist implizites Vertrauen und haben umfangreichen Zugriff auf die Speichersysteme. Dadurch entstehen erhebliche Risiken, denn kompromittierte Anmeldedaten, falsch konfigurierte Zugriffsrechte oder böswillige Insider können zu unbefugtem Zugriff, Datenlecks oder Ransomware-Angriffen führen. In einer Welt, in der sich Cyberbedrohungen stetig weiterentwickeln, darf Datenspeicher keine untergeordnete Rolle spielen, sondern muss zentraler Bestandteil einer Zero-Trust-Strategie sein.
Für die Datenspeicherung bedeutet die Implementierung von Zero Trust eine Abkehr von offenen Zugriffsmodellen und eine Hinwendung zu strenger Verifizierung, Segmentierung und kontinuierlicher Überwachung. Der Zugriff auf Speicherressourcen sollte anhand von Identität, Verhalten, Gerätesicherheit und kontextbezogener Risikoanalyse dynamisch gesteuert werden. Daten müssen sowohl im Ruhezustand („at rest“) als auch während der Übertragung („in flight“) verschlüsselt sein, damit ein etwaiger Eindringling sie nicht nutzen kann, selbst wenn er Zugriff darauf bekommt. Mikrosegmentierung muss sich auf die Speicherumgebungen erstrecken und kritische Arbeitslasten isolieren, um eine seitliche Ausbreitung zu verhindern.
Zusätzlich sollten Echtzeitauswertung und Bedrohungserkennung alle Zugriffsmuster überwachen und Anomalien melden, die auf einen versuchten Angriff hindeuten könnten. Zero Trust erzwingt die kontinuierliche Authentifizierung von Nutzern und Anwendungen. Speichersysteme sollten nach dem gleichen Prinzip permanent die Legitimität der Zugriffsanfragen überprüfen und den Zugriff bei veränderten Risikobedingungen entziehen.
In der heutigen IT-Landschaft muss Speichersicherheit über die traditionellen Perimeterschutzmaßnahmen hinausgehen. Durch die Anwendung des Zero-Trust-Prinzips auf die Datenspeicherung können Organisationen sicherstellen, dass ihre wichtigsten Vermögenswerte geschützt bleiben, unabhängig davon, wo sie sich befinden – On-Premises, in der Cloud oder in hybriden Umgebungen.
Zero Trust Storage: Sicherheit an erster Stelle
Die Anwendung des Zero-Trust-Prinzips auf den Datenspeicher bedeutet die Abschaffung des impliziten Vertrauens und die Durchsetzung strikter Sicherheitskontrollen auf jeder Ebene. Der Datenspeicher darf keine passive Komponente in der Sicherheitsarchitektur sein. Er muss Daten aktiv vor unbefugtem Zugriff, Manipulation und Datenschutzverletzungen schützen. Zero Trust Storage gewährleistet die Sicherheit, Wiederherstellbarkeit und Resilienz der Daten im Hinblick auf aktuelle und zukünftige Bedrohungen.
- Rollenbasierte Zugriffskontrolle (Role-Based Access Control, RBAC) setzt granulare Zugriffsrechte durch. Das heißt, dass Nutzer und Anwendungen nur auf die Daten zugreifen können, die sie aufgrund ihrer Rollen und der Richtlinien benötigen.
- Multifaktorauthentifizierung (MFA) ist eine zusätzliche Sicherheitsebene, die im Falle kompromittierter Anmeldedaten den unbefugten Zugriff verhindert.
- At-Rest- und In-Flight-Verschlüsselung stellt sicher, dass Daten sowohl im Ruhezustand als auch während der Übertragung geschützt sind, und verringert so das Risiko, dass sie abgefangen oder gestohlen werden.
- Immutable Storage und Snapshots verhindern unbefugte Änderungen und gewährleisten die Verfügbarkeit sauberer Daten für eine rasche Wiederherstellung.
- Isolierte und unveränderbare Backups dienen als Schutz vor Ransomware und böswilliger Löschung. Sie stellen sicher, dass die Sicherungsdaten unverändert bleiben und im Bedarfsfall problemlos zugänglich sind.
- Integritätskontrollen stellen sicher, dass gespeicherte Daten unverändert und unbeschädigt sind. Sie erkennen unbefugte Änderungen und unbemerkte Ausfälle, bevor diese zu kritischen Problemen werden.
- Durch Umfassende Protokollierung und Verfolgbarkeit wird jede Interaktion mit dem Speicher erfasst, jede Anomalie erkannt und somit vollständige Transparenz für Audits, Compliance und forensische Untersuchungen hergestellt.
- Zuverlässige Datenwiederherstellungsmechanismen sorgen dafür, dass Backups, Snapshots und Replikationsprozesse kontinuierlich getestet und auf ihre Effektivität hin überprüft werden.
Durch die Integration dieser Funktionen in die Sicherheitsstrategien ihrer Datenspeicher erreichen Organisationen resiliente Datenumgebungen nach dem Zero-Trust-Prinzip. Der Zugriff wird kontinuierlich überprüft, Risiken werden minimiert und Daten werden gegen interne und externe Bedrohungen gesichert.
Für weitere Informationen über Speichersicherheit und Best Practices wenden Sie sich an DataCore. Gerne besprechen wir mit Ihnen, was Sie zur Verbesserung Ihrer Strategie zum Schutz der Daten tun können.