Daten sind allgegenwärtig und die mächtige Kraft in der digitalen Welt von heute. Dabei sind sie permanent in Bewegung und ständig werden mehr Daten generiert. Das trifft sowohl auf Rechenzentren, den Edge-Bereich als auch die Cloud zu. Geschäftsprozesse, Anwendung und die Daten selbst – mit ihrem Wachstum und ihrer Masse – sind Schlüsselfaktoren zur Festlegung, wo und wie sie gespeichert und verarbeitet werden sollen. Hier spielt Data Gravity, zu Deutsch die Schwerkraft der Daten, eine immer wichtigere Rolle, die den Ort der Datenverarbeitung und auch die Anforderungen an deren Speicher massiv beeinflusst. Mit der wachsenden Bedeutung von KI und den damit verbundenen neuen Möglichkeiten und Abläufen müssen Speicher immer anpassungsfähiger sein, um fortschrittliche Technologien optimal zu unterstützen.
Angesichts der aktuellen Herausforderungen kommt Data Buoyancy, anders ausgedrückt, der Auftriebsfähigkeit bzw. dem Stellenwert der Daten, eine besondere Bedeutung zu. Dies führt wiederum dazu, dass sich deren Speicher frei zusammenstellen lassen sollte und zudem flexibel betrieben werden kann. Ein unternehmerischer Erfolg im Jahr 2024 wird unter anderem davon abhängen, inwiefern Speicher nahtlos an unterschiedliche Standorte und Technologien angepasst werden kann, um die Reaktionsschnelligkeit, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit zu fördern. Vor diesem Hintergrund stellen wir drei Kerntrends aus unserer Sicht für die Entwicklung des Datenspeichers im Jahr 2024 vor. Hierbei werden weiterhin die sich stetig ändernden Anforderungen des Datenökosystems maßgeblich die strategische Weiterentwicklung beim Speicher beeinflussen.
Der Siegeszug von SSDs und der Ruf nach Composable (Block-) Storage
Seit vielen Jahren ist beim Datenspeicher der Trend weg von traditionellen HDDs hin zu SSDs zu beobachten. Das Jahr 2024 wird vermutlich den Wendepunkt markieren, an dem neu eingesetzte SSD- und Flash-Kapazität erstmalig die neu eingesetzte HDD-Kapazität übersteigen wird. Mittlerweile wächst die Kapazität einzelner SSDs stärker als die ihrer rotierenden Gegenstücke. Der Erfolg von SSDs birgt die Herausforderung, sie in bestehende Speicherlandschaften zu integrieren. Das betrifft sowohl eine stressfreie Migration vorhandener Daten auf diese Speichermedien als auch den reibungslosen gemischten Betrieb von SSDs und HDDs.
Allerdings betrifft der Zuwachs an SSDs nicht nur Speichermedien an sich, sondern ist gleichzeitig der Vorbote einer tiefergehenden Veränderung bei Speicherinfrastrukturen. Hiermit ist der Ruf nach frei definierbarem Speicher gemeint, auch Composable Storage genannt. Dieser Ansatz basiert auf den Grundsätzen von Composable Infrastructure und ermöglicht Organisationen, ihre Speicherressourcen beliebig zusammenzustellen und neue Technologien nahtlos und unterbrechungsfrei zu integrieren. Durch die dynamische Anpassbarkeit im laufenden Betrieb können jederzeit individuelle Anforderungen erfüllt werden. Dadurch erhält man maximale Flexibilität und fördert Nachhaltigkeit. Schaut man auf die zunehmende Akzeptanz von SSDs, so wird der Bedarf an Lösungen, die die Integration und den Betrieb gemischter Speicherumgebungen vereinfachen, leicht nachvollziehbar. Frei definierbarer Speicher wird zu einem neuen Maß der Dinge. Zudem werden durch die freie Zusammenstellung des Speichers auch Probleme wie Ressourcensilos und zu geringe Auslastung adressiert. Angesichts der sich rasant ändernden Anforderungen an Speicher stellt auch die Möglichkeit, vorhandene Ressourcen wieder zu verwenden, sicher, damit Schritt zu halten, ohne wieder bei null anfangen zu müssen. Dadurch können Organisationen ihre Ressourcen jederzeit neu verteilen und zuweisen, und ebnen sich so den Weg für agilere und reaktionsfähigere Abläufe.
Objektspeicher goes Edge: Erweiterung des Einsatzgebiets in den Edge-Bereich
Objektspeicher, der traditionell im Rechenzentrum und in der Cloud eingesetzt wird, profitiert von der neuen Datendynamik. Er ist speziell auf Skalierbarkeit und für weitere Anforderungen der heutigen Datenwelt ausgelegt, die mit Standard-Dateisystemen nicht erreicht werden können. Aufgrund der zunehmenden Datenmenge und -diversität kommt es nun zu Anpassungen in der Architektur von konventionellem Objektspeicher. Getrieben wird das durch Data Gravity, bei der die schiere Masse an Daten es sehr sinnvoll erscheinen lässt, die datenverarbeitenden Anwendungen zu dem jeweiligen Entstehungsort dieser Daten zu bringen – so genanntes Edge-Computing. Dafür sind dann Speicher erforderlich, die diese lokalen Anwendungen unterstützen. Gleichzeitig erfordert eine verteilte bzw. dezentralisierte Datenverarbeitung, dass die späteren Ergebnisse zentral zusammengetragen werden. Somit verlangt Edge-Computing eine lokale Speicherinfrastruktur, die sowohl Daten einfach in einen zentralen Speicher übertragen kann als auch erlaubt, die Daten an deren Ursprung effektiv zu verarbeiten.
Containerisierung schafft hier einen eleganten Ansatz, um das Einsatzgebiet von Objektspeicher auf den Edge-Bereich zu erweitern. Durch eine Containerisierung des Objektspeichers selbst, wie sie mit Kubernetes möglich ist, kann dessen komplette Architektur in dem kompakten Formfaktor eines einzelnen Servers bereitgestellt werden. So können Organisationen die Datendienste von Objektspeicher auch an dezentralen Standorten problemlos nutzen. Dank dieser Transformation können Daten näher oder sogar an ihrem Ursprungsort verarbeitet und gespeichert werden. Das vermeidet überflüssige Datentransfers, verringert die Latenz und Organisationen erhalten schneller Ergebnisse, was zu einer höheren betrieblichen Effizienz führt.
Die containerisierte Objektspeicherinfrastruktur hat sich nicht nur angepasst, sie ist auch flexibler geworden und entwickelt sich weiter, um den ständig wechselnden Anforderungen der modernen Datenwelt gerecht zu werden. Zukünftig werden die Datendienste von Objektspeicher vermehrt über Container bereitgestellt, da sie so vielseitig und speziell in kleinen Umgebungen einsetzbar sind. Das hilft vor allem bei einer ereignisgesteuerten Datenverarbeitung, deren Erkenntnisse für den Geschäftsbetrieb von entscheidender Bedeutung sind.
Container-nativer Speicher trumpft mit hochwertigen Datendiensten auf
2024 wird im Zeichen des Wandels bei der IT-Technologielandschaft stehen: Im Zuge der verstärkten Nutzung von Containern wird die Bereitstellung und der Betrieb von Anwendungen anders aussehen als bisher. Diese elementare Veränderung läutet eine Ära verstärkter Nachfrage an Flexibilität, Skalierbarkeit und Effizienz beim Speicher für diese Anwendungen ein und markiert einen Wendepunkt in den Technologiestrategien vieler Organisationen.
Da immer mehr Anwendungen in Container laufen werden, beispielsweise für das Trainieren von KI-/ML-Modellen oder zum Betrieb von Datenbanken, wird der Bedarf an robusten und hochzuverlässigen Datenspeichern in dem Umfeld unverzichtbar. Dabei begünstigen die sich permanent und schnell ändernden Anforderungen an den Speicher einen Wechsel hin zu Container-nativen Lösungen. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie nahtlos in das Kubernetes-Ökosystem integriert sind und die spezifischen Anforderungen von latenzempfindlichen ‘Stateful‘, sprich zustandsbehafteten, Arbeitslasten erfüllen. Konsequenterweise muss der Container-native Speicher hochwertige Datendienste bieten, um das wertvolle Gut – die Daten – zu schützen. Althergebrachte Speicher bieten zwar solche Datendienste, sind dafür aber nicht Container-nativ. Ihre Anpassung an die sich rasant ändernden Anforderungen von Mikroservices ist mit massiven Problemen verbunden, die in den Architekturgrundsätzen dieser Systeme liegen und nicht ohne weiteres geändert werden können. Folglich wird es eine branchenweite Entwicklung hin zu ausgereiften und fortschrittlichen Datendiensten für Container-nativen Speicher in containerisierten Umgebungen geben.
Fazit
An der Schwelle zum Jahr 2024 steht die IT-Welt vor wegweisenden Veränderungen. Der ansteigende Einsatz von SSDs in Kombination mit dem gewachsenen Nachhaltigkeitsbewusstsein treibt die Nachfrage nach frei kombinierbaren Speichern an. Objektspeicher entwickelt sich weiter, um die speziellen Anforderungen des Edge-Bereichs zu bedienen und wachsende Datenmengen aufzunehmen. Darüber hinaus nimmt der Bedarf an hochwertigen Datendiensten bei Container-nativen Speichersystemen zu, um den nahtlosen Betrieb moderner Anwendungen auf der Grundlage von Mikroservices in dezentralen Umgebungen zu ermöglichen.
Diese Ausblicke zeigen, wie wichtig es ist, bei der Infrastrukturplanung vorausschauende, zukunftsfähige Speicherlösungen zu berücksichtigen. Im Zuge dieser Aussichten können Organisationen auf solche Innovationen nicht verzichten, um in der datenzentrierten Welt von heute wettbewerbsfähig zu bleiben.
Weitere Informationen finden Sie unter www.datacore.com.